[EHSP 033] Missverständnis: Hochsensibilität bedeutet Schüchternheit
Einfach hochsensibel Podcast - Ein Podcast von Jean-Christoph von Oertzen

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Sind alle hochsensiblen Menschen schüchtern? Ist Hochsensibilität das gleiche wie Schüchternheit. Heute klären wir auch dieses Missverständnis. Abschrift zur Episode Missverständnis: Hochsensibilität bedeutet Schüchternheit Tun sich hochsensible Menschen schwerer einen Partner zu finden, weil das alles schüchterne Klemmi’s sind? In der heutigen Episode räumen wir mal mit diesem Vorurteil auf. 00:24 Ja, grias di, mein Name ist Jean-Christoph von Oertzen und du hörst eine neue Episode des Podcasts „einfach hochsensibel“, dem Podcast mit den Tipps, Tricks und Strategien für den Umgang mit deiner Hochsensibilität. 00:36 Und tatsächlich gibt es echt Menschen, die glauben, dass schüchtern sein und Hochsensibilität irgendwie das selber wären. Und, ich weiß nicht, wie ich jetzt auf dich wirke durch das Mikrofon, aber ehrlich gesagt, ich empfinde mich nicht als schüchtern. Und wenn ich mir anschaue, wie viele Interviews ich in diesem Podcast schon gemacht habe, das hätte ich ja gar nicht machen können, wenn ich schüchtern wäre, weil dann hätte ich mich ja gar nicht getraut, meine Interview-Gäste anzusprechen. 01:03 Also Schüchternheit und Hochsensibilität sind sicher nicht dasselbe. 01:09 Was ich vielleicht bin, ist Introvertiert. Also man unterscheidet zwischen introvertiert und extrovertiert. Und introvertiert bedeutet, dass man Energie gewinnt, oder sich kraftvoller fühlt, wenn man den Blick nach innen richtet. Wenn man sich mit sich selbst beschäftigt. Und Kontakte im Aussen kosten Energie. Da braucht man einfach einen gewissen Energieaufwand. Das ist nicht irgendwie wertend gemeint oder so, sondern das kostet einfach Energie. Und natürlich möchte man auch als introvertierter Mensch soziale Kontakte haben und Freundschaften pflegen und so weiter und ist dann auch gerne bereit, diese Energie zu investieren. Diese Energie gerne zu geben dafür. 02:06 Und bei Extrovertierten Menschen ist das einfach genau anders herum. Die bekommen Energie, wenn sie sich mit anderen Menschen umgeben, wenn sie in Gemeinschaft sind. Das gibt ihnen Power und kostet sie Kraft, sich nur mit sich selber zu beschäftigen, den Blick nach innen zu richten. Und natürlich kann auch ein extrovertierter Mensch meditieren. 02:32 Es ist einfach nur so, das eine geht ganz einfach und gibt Energie und das andere kostet Energie und Energie steht uns einfach nicht unbegrenzt zur Verfügung, so das wir uns überlegen müssen, wohin wir die verteilen wollen. 02:48 A propos Verteilung: man geht davon aus, dass 70% aller hochsensiblen Menschen eher introvertiert sind und 30% eher extrovertiert. Und ich betone dieses „eher“ ganz bewusst, weil auch Introversion oder Extraversion sind keine absoluten Eigenschaften. Also man ist nicht entweder introvertiert oder extrovertiert, sonder man ist eher introvertiert und in manchen Situationen vielleicht manchmal auch extrovertiert. Und genauso gut umgekehrt. 03:23 Überhaupt ist Introversion und Extraversion vielleicht auch so ein bisschen unabhängig zu sehen von der Hochsensibilität. Ich hatte das ja schon mal in der Episode 030 angesprochen, da das big-5-Model, da ist Extraversion auch ein Aspekt der angeschaut wird. 03:47 Schauen wir uns jetzt nochmal die Definition von Schüchternheit an: “schüchtern” heißt “scheu” oder kommt von scheu und beschreibt eigentlich die Reaktion auf Kontakt mit Fremden. Und zwar in Form von Verunsicherung oder Furcht. Schüchternheit ist also ein Teilaspekt von Ängstlichkeit. Und ich glaube es gibt sehr viele hochsensible Menschen die in keinster Weise mit Verunsicherung oder Furcht auf fremde Menschen reagieren. 04:30 Und deswegen sind hochsensible auch nicht unbedingt schüchtern. Natürlich gibt es auch schüchterne hochsensible, aber ich meine die Mehrheit.