"Was ist eine Jüdin?“ - #23ESD - Lesung Doris Kaufmann
Ein Stück Deutschland - Der Podcast - Ein Podcast von Corinna Below (Initiatorin & Journalistin) & Carsten Janz (Journalist)
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„Was ist eine Jüdin?“ fragt Doris Schwester eines Tages im Jahre 1936, als sie von der Schule nach Hause kommt. Auf der Straße war sie als solche beschimpft worden. Dass der Vater Jude ist, haben die Töchter nicht gewusst. Bevor sie nach Südamerika auswanderte, hatte sich Doris Kaufmann nie jüdisch gefühlt. In der Emigration spielt für sie das Jüdische dann doch eine vergleichsweise große Rolle. Als sie 1956 heiratet, tritt sie zum Judentum über. Die Schwiegereltern wollen es so. Ihre Kinder sind folglich Juden, „aber sie machen keinen Gebrauch davon. Ich hätte es mir also sparen können.“ Egal, wo sie war und mit wem, „ich habe nie gewusst, wo ich hingehöre.“