Episode 060: The Other Side of the Wind, 2018

Ein Filmarchiv - Ein Podcast von Brockmann & Ecke

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Die Frage steht im Raum: von wem ist dieser Film? Orson Welles liefert klar eine Vision und die Bilder, aber ihre Montage und die gesamte Postproduction bleibt für uns eine Rekonstruktion, die wir nicht fest verankern können. Auch wenn wir diese Verunsicherung ablegen, THE OTHER SIDE OF THE WIND, schon in sich eigentlich der Titel des Films im Film, tut alles dafür, uns in einem Status absoluter Inhaltsüberforderung zu halten. Überdeterminierungen, Wechsel der Film-Realitäten, Materialien und Perspektiven, sowie eine Mehrstimmigkeit in der Narration machen es nicht einfach. Wir nähern uns dem Film mit Blick auf die Fertigung, aber auch die filmgeschichtliche Einordnung zwischen altem Hollywood, dem Aufkommen der movie brats und der Ästhetisierung im neuen europäischen Film. Dabei können wir, in aller Unsicherheit über die Autorschaft, eines sagen: so richtig autobiographisch ist hier nichts, diesen doppelten Boden hat uns Orson Welles definitiv gelegt, aber er zieht ihn mehrfach im Laufe des Filmes unter unseren interpretatorischen Füßen weg, ob nun in genau der Form, wie er es komponiert hätte, oder eben in Form einer Rekonstruktion.