Peter Tschaikowsky: Fantasie-Ouvertüre «Romeo und Julia»

«How silver-sweet sound lovers tongues by night, like softest music to attending ears»: William Shakespeare findet unnachahmliche Worte für das Gefühl, das Julia bei Romeo auslöst. Die Liebe von ihr wirkt - auf Prosa heruntergebrochen - auf ihn wie Musik.  Die berühmte Szene auf dem Balkon aus Shakespeares Drama «Romeo und Julia», aus dem dieses Zitat stammt, trägt die Musik also schon in sich. Kein Wunder hat sich Peter Tschaikowsky also eingeladen gefühlt, sich auch musikalisch von der Geschichte anregen zu lassen. Seine Fantasie-Ouvertüre ist seine erste Beschäftigung mit Shakespeare und ist, trotz oder vielleicht gerade wegen einer komplexeren Entstehungsgeschichte, eines von Tschaikowskys ersten grossen Werken. Eine musikalische Fantasie, die nicht einfach die Geschichte nacherzählt, sondern mit musikalischen Mitteln ein Drama nach eigenen Gesetzmässigkeiten baut. Tschaikowsky war ein Mensch, der selber sehr starke Gefühle empfinden konnte, und wir haben eine Geschichte, die sich um das grosse Gefühl dreht: Wie viel davon darf, soll oder muss es denn sein, wenn man es in Musik darstellt? Gäste von Norbert Graf sind die Geigerin Isabelle Briner und der Musikjournalist Thomas Meyer.

Om Podcasten

In der «Diskothek» reden wir über Musik und ihre Interpretationen. Zwei versierte Gäste mit guten Ohren vergleichen im Blindtest verschiedene Aufnahmen eines Werks und exponieren sich mit ihren Urteilen. In mehreren Hörrunden wird die Auswahl immer kleiner, bis die «beste» Aufnahme übrigbleibt – Spiel und Hörschulung zugleich. Die Werke stammen aus allen Epochen der klassischen Musik, vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Leitung: Theresa Beyer Redaktion: Jenny Berg, Annelis Berger (Fachführung), Florian Hauser, Benjamin Herzog, Eva Oertle, Moritz Weber Kontakt: [email protected]