Louise Farrenc: Sinfonie Nr. 3

Drei Sinfonien hat Louise Farrenc geschrieben. Damit stand sie im opernversessenen Paris des 19. Jahrhunderts auf einsamem Posten. Als Jeanne-Louise Dumont kommt die Komponistin 1804 im Pariser Künstlerviertel Sorbonne zur Welt. Sie erhält früh Klavierunterricht. Zunächst bei ihrer Tante. Dann bei Anton Reicha, einem aus Prag stammenden Komponisten und Flötisten. Möglich, dass Farrencs Flair für Bläser auf diese Zeit zurückgeht. Mit 17 Jahren heiratet sie. Ihr Mann ist offenbar keiner, für den die musikalischen Talente seiner Frau eine Gefahr darstellen. Zunächst als Pianistin erzielt Louise Farrenc Erfolge. Sie wird – als eine der ersten Frauen – Professorin am Conservatoire und schreibt Kompositionen für ihr eigenes Instrument. Den Schritt zur Königsgattung Sinfonie macht Farrenc mit knapp 40 Jahren. Wenig später folgt eine zweite Sinfonie. Und 1849 die erwähnte Dritte. Die Société des concerts du Conservatoire stellt sie im April jenes Jahres dem Publikum vor. Zusammen mit Beethovens «Schicksalssinfonie». Aufführungen in Genf und Brüssel folgen. Farrenc hat den Zenit als Komponistin erreicht. Gäste von Benjamin Herzog sind die Musikwissenschaftlerin Sibylle Ehrismann und Hans-Georg Hofmann, künstlerischer Direktor des Sinfonieorchesters Basel.

Om Podcasten

In der «Diskothek» reden wir über Musik und ihre Interpretationen. Zwei versierte Gäste mit guten Ohren vergleichen im Blindtest verschiedene Aufnahmen eines Werks und exponieren sich mit ihren Urteilen. In mehreren Hörrunden wird die Auswahl immer kleiner, bis die «beste» Aufnahme übrigbleibt – Spiel und Hörschulung zugleich. Die Werke stammen aus allen Epochen der klassischen Musik, vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Leitung: Theresa Beyer Redaktion: Jenny Berg, Annelis Berger (Fachführung), Florian Hauser, Benjamin Herzog, Eva Oertle, Moritz Weber Kontakt: [email protected]