Jan Dismas Zelenka: Miserere für Sopran, Chor und Orchester

Die Musik von Jan Dismas Zelenka (1679-1745) ist barock im besten Sinne: ungewöhnlich gebaut, einfallsreich komponiert und mit überraschenden harmonischen Wendungen. Das Miserere in c-Moll ist dabei eines der wenigen Werke, das nach Zelenkas Tod wieder aufgeführt wurde. Die Musik des böhmischen Komponisten wurde von seinen Zeitgenossen sehr geschätzt, auch von Johann Sebastian Bach. Dennoch hielt sie nach Zelenkas Tod einen langen Dornröschenschlaf: Sein einstiger Arbeitgeber, König August III. von Sachsen, hatte verboten, dass Zelenkas Musik gedruckt wurde. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurde sie in Archiven wiederentdeckt. Seither gibt es zahlreiche Weltersteinspielungen mit Zelenkas Musik auf dem CD-Markt, aber nur wenige Stücke liegen in der für die Diskothek erforderlichen Anzahl von fünf verschiedenen Aufnahmen vor. Das Miserere für Sopran, Chor, Orchester in c-Moll ist eines davon, ein Werk, in dem Zelenka sogar den italienischen Barockkomponisten Girolamo Frescobaldi zitiert und weiterverarbeitet. Jenny Berg vergleicht fünf Einspielungen davon mit der Musikwissenschaftlerin Martina Papiro und dem Organisten Jörg-Andreas Bötticher. Erstausstrahlung: 13.07.20

Om Podcasten

In der «Diskothek» reden wir über Musik und ihre Interpretationen. Zwei versierte Gäste mit guten Ohren vergleichen im Blindtest verschiedene Aufnahmen eines Werks und exponieren sich mit ihren Urteilen. In mehreren Hörrunden wird die Auswahl immer kleiner, bis die «beste» Aufnahme übrigbleibt – Spiel und Hörschulung zugleich. Die Werke stammen aus allen Epochen der klassischen Musik, vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Leitung: Theresa Beyer Redaktion: Jenny Berg, Annelis Berger (Fachführung), Florian Hauser, Benjamin Herzog, Eva Oertle, Moritz Weber Kontakt: [email protected]