Dmitri Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 6 op. 54

Schostakowitschs Sechste steht etwas eingeklemmt zwischen den berühmten und vielgespielten Sinfonien Nummer 5 und 7. Ist sie weniger «gewichtig» als diese? Mit der Komposition der Sechsten hat Schostakowitsch im Frühling 1939 begonnen, und zur Jahreszeit passend ist eine Aussage des Komponisten überliefert: «Ich wollte darin die Stimmungen des Frühlings, der Freude und der Jugend wiedergeben». Das Leichte und Verspielte mag für die Sätze 2 und 3 stimmen, doch das grübelnde Largo mit dem die Sinfonie beginnt? Ein Largo, das mehr als doppelt so lang ist wie die beiden nachfolgenden Sätze zusammengenommen und also entsprechend Gewicht erhält? Schostakowitschs Sechste hat – einmal mehr und typisch für diesen Komponisten – ihre Rätsel. Diese Rätsel kann eine Interpretation zwar nicht unbedingt lösen, aber vielleicht Ansätze zu einer Lösung bieten. Gäste von Norbert Graf sind die Musikwissenschaftlerin Martina Wohlthat und der Musikwissenschaftler Felix Michel.

Om Podcasten

In der «Diskothek» reden wir über Musik und ihre Interpretationen. Zwei versierte Gäste mit guten Ohren vergleichen im Blindtest verschiedene Aufnahmen eines Werks und exponieren sich mit ihren Urteilen. In mehreren Hörrunden wird die Auswahl immer kleiner, bis die «beste» Aufnahme übrigbleibt – Spiel und Hörschulung zugleich. Die Werke stammen aus allen Epochen der klassischen Musik, vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Leitung: Theresa Beyer Redaktion: Jenny Berg, Annelis Berger (Fachführung), Florian Hauser, Benjamin Herzog, Eva Oertle, Moritz Weber Kontakt: [email protected]