Alexander Zemlinsky: Die Seejungfrau. Fantasie für Orchester

Wenn es so etwas wie Jugendstil in der Musik gibt, das hier wäre mit Bestimmtheit ein passendes Stück: Musikalische Linien, die sich wie Pflanzenarabesken ineinander verschränken, dazu schillernde Klangfarben und diese sich aufbäumende, opulente Sinnlichkeit.  Und natürlich auch: eine bleiche, attraktive Frau als musikalische Hauptprotagonistin. Diese Musik für die Fin-de-Siècle-Stimmung stammt vom Wiener Komponisten Alexander Zemlinsky, der vor 150 Jahren geboren wurde und seine «Seejungfrau», eine sinfonische Dichtung für grosses Orchester nach dem Märchen von Hans-Christian Andersen, ab 1902 zu Papier brachte. Die Musik von Zemlinskys Zeitgenossen Richard Strauss, Gustav Mahler und Arnold Schönberg mag heute berühmter sein, seine (kurzzeitige und keusch gebliebene) Amour-fou mit der berühmten Alma Mahler legendärer: In diese Musik einzutauchen lohnt sich.Ein dreiviertelstündiges Bad in einem Musik-Meer, das grossen Linien folgt und hervorragend komponiert ist. Nicht umsonst hat Arnold Schönberg Zemlinsky als seinen einzigen Lehrer bezeichnet. Gäste von Norbert Graf sind die Dirigentinnen Graziella Contratto und Lena-Lisa Wüstendörfer.

Om Podcasten

In der «Diskothek» reden wir über Musik und ihre Interpretationen. Zwei versierte Gäste mit guten Ohren vergleichen im Blindtest verschiedene Aufnahmen eines Werks und exponieren sich mit ihren Urteilen. In mehreren Hörrunden wird die Auswahl immer kleiner, bis die «beste» Aufnahme übrigbleibt – Spiel und Hörschulung zugleich. Die Werke stammen aus allen Epochen der klassischen Musik, vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Leitung: Theresa Beyer Redaktion: Jenny Berg, Annelis Berger (Fachführung), Florian Hauser, Benjamin Herzog, Eva Oertle, Moritz Weber Kontakt: [email protected]