Die Zukunftsmobilisten: Nr. 88 Dr. Stefan Penthin (Bearing-Point)
Die Zukunftsmobilisten! - Ein Podcast von Jürgen Vagt
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von Jürgen Vagt 05.05.20 heute begrüßte ich Herrn Dr. Stefan Penthin von der Unternehmensberatung Bearingpoint bei den Zukunftsmobilisten und wir sprachen eine knappe Stunde über die Lage der Autoindustrie. Natürlich fing das Gespräch mit einem Lagebericht über Corona an und die Autoindustrie hat so eine Krise seit dem Zweiten Weltkrieg nicht gesehen. Die Prognosen des Absatzes müssen um 15 % bis 20 % nach unten reduziert werden und wenn eine schwere wirtschaftliche Rezession einsetzt, dann verschlechtert sich das Konsumklima immer mehr und der Neuwagenabsatz bricht noch stärker ein. Krisenreaktion der Autoindustrie Das Angebot muss oder sollte sich laut Dr. Stefan Penthin auch ändern, weil die internationalen Lieferketten sehr anfällig sind für Pandemien und man könnte relativ schnell die heimische Fertigung aufbauen. Gegenwärtig werden Fertigungskapazitäten nicht genutzt und so könnte man schnell die heimische Produktion hochfahren, sodass man eben unabhängiger gegenüber den internationalen Lieferketten wird. Für Dr. Stefan Penthin bleibt es fraglich, ob überall in den Autoindustrien ein Rotstift angesetzt wird. Aber diese Corona-Pandemie trifft die Autoindustrie zur Unzeit, weil die großen Innovationsthemen wie Elektromobilität, automatisiertes Fahren und Mobility as a Service gegenwärtig Geld kosten und keinen Gewinnbeitrag bringen. Alle Autohersteller und Zulieferer müssen gegenwärtig in die Elektromobilität investieren und sind noch lange von der Gewinnschwelle entfernt. Abwrackprämie reloaded Im Mai 2020 wird wieder eine Abwrackprämie diskutiert und es stellt sich dann die Frage, ob ausschließlich batterie- elektrische Fahrzeuge gefördert werden. Nach der Finanzkrise 2008 gab es ein Abwrackprämie, um die Autoindustrie durch die damalige Krise zu bringen. Dr. Stefan Penthin meint, dass auch in der Corona – Lage des Jahres 2020 eine Abwrackprämie einen wichtigen Beitrag leisten könnte, aber diese Prämie sollte sich nicht nur auf Elektroautos beschränken. Diese Corona-Krise muss nicht nachteilig für die Einführung des automatisierten Fahrens sein, denn bislang sind die Forschungsetats noch nicht gekürzt und fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme sind beim Kunden sehr beliebt. Alles bis zum Level 2–3 der Automatisierungsskala ist ein klares Verkaufsargument und kann der Autoindustrie wichtige Umsätze in der Krise des Jahres 2020 bringen.