Die Zukunftsmobilisten: Nr. 118 Dr. Karl Obermair (Tüv Rheinland/Autonomes Fahren)

Die Zukunftsmobilisten! - Ein Podcast von Jürgen Vagt

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von Jürgen Vagt 24.02.21 Heute begrüßte ich nach 2 Jahren Dr. Karl Obermair vom TÜV Rheinland und es ging um die Frage, was neben Corona noch so in Sachen der Zukunftsmobilität passiert ist. Laut Dr. Karl Obermair hat die Pandemie natürlich die Entwicklung gebremst, aber in den USA hat man den Level der Modellversuche verlassen und die viel beschworenen Roboter-Taxi Flotten fahren jetzt für die allgemeine Öffentlichkeit in Phoenix und San Francisco. Aber in Europa und insbesondere in Deutschland tut sich Einiges, in Deutschland wird ein Gesetzentwurf diskutiert und damit würden wir den Level der kleinen Modellversuche verlassen. Die wesentliche Neuerung wäre, dass man als Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen ein hochgradig automatisiertes Fahrzeug zulassen könnte und dann würde man unter bestimmten Voraussetzungen Logistikdienstleistungen anbieten können. Wenn man sich eine gewisse Menge von hochgradig automatisierten Lkws kauft, könnte man den Transport von Zulieferteilen von einer Ecke des Industriegebietes zur anderen Ecke des Industriegebietes organisieren. Wo steht Europa? Laut Dr. Karl Obermair ist die deutsche Initiative ein Schritt in die richtige Richtung, aber dieser Schritt ist zu klein und es müsste so wie beim konventionellen Verbrenner eine europäische Typenzulassung geben. Dann könnte man ein hochgradig automatisiertes Fahrzeug für den europäischen Markt zulassen. Dazu müsste man aber eine Einigung auf europäischer Ebene finden und im Februar des Jahres 2021 fehlen einfach noch die Rechtsfigur des Anbieters von Mobilitätsdienstleistungen. Diese neuen Unternehmen werden sich von klassischen Autoherstellern unterscheiden. Weil diese neuen Anbieter von Mobilitätsdienstleistern, welche automatisierte Fahrzeuge in bestimmten Anwendungen einsetzent, sich mit mehren Ebenen beschäftigen muss. Diese neuen Mobilitätsdienstleister kümmern sich um das Kartenmaterial, um die Sensorsysteme und die immer noch notwendige menschliche Kontrolle und schlussendlich um das Fahrzeug und die Passagiere. Wenigstens in Deutschland wäre der Weg frei in dieses Szenario, aber momentan sieht es so als, dass die jetzigen großen Akteure der Verkehrswirtschaft das Rennen um das zukünftige Geschäft machen. Wenn man sich diese neuen Geschäftsmodelle der Mobilitätsdienstleister mit hochgradig automatisierten Fahrzeugen anschaut, dann stellt man fest, dass sehr viel technische Kompetenz und Kapital bedarf.