Episode 43 - Über Coabhängigkeit
Die Welt und Wir - Ein Podcast von Ana Große Halbuer und Steffen Groth
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Wieviel glaubst Du musst Du tun oder Sein um ganz geliebt zu werden? Was müsstest Du Investieren um Was für Wen zu sein? Coabhängigkeit ist etwas, was wir beginnen in unserer frühesten Kindheit zu lernen und wurde ursprünglich in Bezug auf stoffbezogenen Suchterkrankungen, wie der Alkohol – und später, der Drogensucht definiert.Heute wird dieser Begriff zu Recht kritisch betrachtet, stigmatisiert er nahe Menschen und Angehörige von Abhängig gewordenen. Wir sprechen in dieser Episode mit Euch über die emotionale CO:Abhängigkeit und damit über die Vermischung von persönlichen Grenzen in Beziehungen und über die möglichen Folgen von unsicheren und ambivalenten Beziehungserfahrungen unserer ersten Jahre. Insbesondere in den frühen Jahren unseres Lebens, prägen Reaktionen unseres Umfeldes auf unsere Bedürfnisse und Gefühle uns stark. Wenn wir Eltern und nahe Bezugspersonen erlebten, die mit sich Selbst kaum verbunden waren und nur wenig im Reinen mit sich Selbst – so erleben wir als Kind eine für die kindliche Psyche massive Verunsicherung in unserer ersten Bindung. Waren nahe Bezugspersonen für uns nicht verlässlich erreichbar, kann uns darüber hinaus die Erfüllung unserer Grundbedürfnisse nach Schutz, Versorgung, Verbindung, Einstimmung und liebevoller Zuwendung als nicht möglich und damit als nicht sicher erscheinen. Diese frühe Unsicherheit und der grundlegende Mangel an Verbindung zu unseren Wurzeln, prägt uns bis weit in unser Leben hinein umfassend und tief .Wenn Eltern, Ihre Gefühle gemieden haben oder sich nicht gut selbst regulieren konnten, dann erlebten wir in unseren nahen Beziehungen oft verschwommene Grenzen und wurden mit diesen Verbindungsdefiziten dann vor allem eins – nämlich unsicher und abhängig von Ihren Bedürfnissen und Wünschen im Bezug auf uns. Wenn wir nicht gesehen, gehört und gefragt worden sind und in unseren Versuchen für uns Selbst zu wählen sogar durch Liebesentzug bestraft, beschämt, kontrolliert oder abgewertet wurden, sorgt das für einen niedrigen Selbstwert und mangelndes (Selbst) vertrauen in unsere Fähigkeiten und Liebenswürdigkeit. In der Natur des Menschen liegt es, dass der Mangel an Verbindung zum Aussen uns dazu veranlasst, stärker in die Kontrolle und Anpassung ans Aussen zu gehen. Stresskreisläufe werden so schon früh in unseren Körpern ausgelöst und führen im späteren Leben dazu, dass wir Beziehungen als nicht sicher erleben und immer wieder alte Abhängigkeiten wählen. Co:Abhängigkeit hat viele Gesichter, im Kern geht es immer wieder um die Sehnsucht nach wirklicher Sicherheit in Beziehung. Und darum , Abwertungen, Verletzungen und ein Verlassen Werden durch den Anderen zu vermeiden. Wir wünschen Euch schöne Erkenntnisse beim zuhören *