27 Lothar Schirmer und DIE SUCHT ZU SEHEN

Durch sein frühes Verständnis von zeitgenössischer Kunst legte Lothar Schirmer schon als Gymnasiast den Grundstein für eine großartige Kunstsammlung. Vor allem aber schuf er so das Startkapital für seinen eigenen Verlag. Schirmer erkannte viele Dinge einfach schneller als andere. Etwa, dass es sich auszahlen würde, für den Kauf von Zeichnungen von Joseph Beuys oder Cy Twombly auf dem Bau zu arbeiten. Geboren in Thüringen, aufgewachsen in Köln, Recklinghausen und Bremen, studierte er zunächst etwas sehr Ordentliches, nämlich Wirtschaftswissenschaften. Er sehnte sich aber danach, mit schöpferischen Menschen zusammenzuarbeiten und gründete dann, Mitte der Siebziger Jahre, in München den Kunst- und Fotobuchverlag Schirmer / Mosel. Dort publizierte er mit großem Auflagenerfolg den in Vergessenheit geratenen Bildkünstler der Weimarer Republik, August Sander, den Maler Heinrich Zille oder die Fotografien von Helmut Newton, Robert Mapplethorpe, Annie Leibovitz oder Peter Lindbergh. Kaum jemand kann heute so spannend von Joseph Beuys erzählen wie Lothar Schirmer; und so freuen wir uns sehr, dass er das hier gleich tun wird: im 100. Geburtsjahr von Beuys und in der 27. Folge von Die Sucht zu SEHEN. Herzlich willkommen, lieber Lothar Schirmer!

Om Podcasten

Grisebach fühlt sich neben dem klassischen Kunsthandel mit Bildern stets auch dem Auftrag verpflichtet, Kultur zu vermitteln und Diskurse zu fördern. Es dreht sich hier nicht ausschließlich um die Kunst an sich, sondern immer auch um die Geschichten dahinter. Und genau damit befasst sich der neue Grisebach Podcast. Wir sprechen mit berühmten Malerinnen, Musikern und Autorinnen - und allen anderen, die etwas in oder über die Kunst zu sagen haben. Es wird um die Bilder gehen, die unsere Leben prägen. Die uns inspirieren oder verfolgen. Die uns glücklich machen können oder andächtig. Solche, die im Museum hängen. Solche, die vor unserem geistigen Auge entstanden sind. Erinnerungen, Gemälde, Skizzen, Schnappschüsse, Plattencover, Gifs,– Hauptsache, sie haben uns anders auf die Welt sehen lassen. Credits Redaktion und Moderation: Rebecca Casati Schnitt: Juliane Fritz Titelmelodie: Dagobert Cover: Selina Pavel