# 150 Der Tag, an dem ... der Imperator vom Stapel läuft

Eigentlich hätte das Schiff „die Imperator“ heißen müssen - Schiffe haben immer einen weiblichen Namen. Aber auf besonderen Wunsch von Kaiser Wilhelm II. benutzte die Reederei Hapag den männlichen Artikel. Der Der "Imperator", das seinerzeit größte und modernste Passagierschiff der Welt lief am 23. Mai 1912 vom Stapel. Der „Imperator“ war Teil eines nationalistischen Überbietungswettbewerbs, den sich das Deutsche Reich seit 1900 mit den Briten lieferte. Großbritannien herrschte über die halbe Welt, nun beanspruchte das junge und wirtschaftlich sehr erfolgreiche Deutsche Reich ebenfalls seinen „Platz an der Sonne“. Ein Wettrüsten zur See begann, das sich nicht allein auf Kriegsschiffe beschränkt, sondern sich im zivilen Bereich mit immer größeren Riesendampfern fortsetzte. Mit der „Titanic“ bauen die Briten ein Schiff, dessen Betriebskosten so hoch waren, dass die Einnahmen sie wohl niemals hätten decken können. Das zeigt: Es ging nicht um Geld, sondern um Prestige. Kaum lag der vermeintlich unsinkbare Luxusliner – von einem Eisberg aufgeschlitzt wie eine Konservendose – auf dem Grund des Atlantiks, antwortet die Hamburger Reederei Hapag mit der Indienststellung des „Imperators“.

Om Podcasten

„Der Tag, an dem …“ ist seit einigen Jahren die erfolgreichste Serie der Hamburger Morgenpost. MOPO-Chefreporter Olaf Wunder berichtet über die Tage, die Hamburgs Stadtgeschichte prägten. Das Spektrum der Serie ist breit und reicht von Hamburger Persönlichkeiten, großen Bränden und außergewöhnlichen Wetterereignissen über spektakuläre Verbrechen bis zur Verkehrs- und Baugeschichte sowie der älteren und jüngeren Hamburger Politik. Und so groß wie das Interesse der Hamburger an der Geschichte ihrer Stadt, so gewaltig ist auch das Echo bei den Lesern. Wegen des großen Erfolgs werden Teile der Serie nun auch als Podcast – gelesen vom Autor Olaf Wunder selbst – veröffentlicht.