Franßen zu Laurent Binet "HHhH"

Laurent Binets Annäherung an eine Bestie gleicht in seinem Roman "HHhH" dem Versuch den Schrecken gegen die Banalität zu setzen, um die zwiespältigen, verabscheuenden Gefühle einer nachgeborenen Generation über einen Nazischergen wie Heinrich Heydrich Ausdruck zu verleihen. Der 1972 in Paris geborene Binet unternimmt in der Übersetzung von Mayela Gerhardt den waghalsigen Versuch, den Nazi-Terror nicht durch ein Sachbuch zu belegen, er schert sich mit erzählerischen Mitteln wenig um die Grenzen des Erlaubten, erfindet Dialoge, Begegnungen und spielt mit der Vorstellung, was wenn wäre wenn.

Om Podcasten

Wir werden erschlagen von der Flut an Neuerscheinungen. Jedes Jahr veröffentlichen die Verlage Unmengen von neuen Titeln. Niemand ist in der Lage, sie alle zu lesen. Wir pflegen unsere Lieblingsautoren und -Autorinnen, folgen Empfehlungen, sind von manchem Buch enttäuscht, andere wiederum wünschen wir viele Leser. Ein Buch hat heutzutage drei bis vier Monate Zeit, um nach dem Erscheinen seine Leser zu finden. Dieser Podcast widmet sich den vergessenen, den übersehenen Bücher, die womöglich nicht mehr aufgelegt werden oder ihr Dasein in einer Ecke der Buchhandlungen fristen. Wo sie allmählich verstauben oder aus dem Angebot genommen werden. Autoren und Autorinnen, deren Bücher mich bewegt haben. Ich war erstaunt, als ich an meinem Bücherregal vorbeigegangen bin, wie viele es sind, an die es sich zu erinnern lohnt. Jede Woche ein Buch von nun an. Jeden Mittwoch eine Autorin oder ein Autor, deren Namen manchen vielleicht nicht bekannt sind. Weniger als verspätete Kritik, vielmehr als eine Liste voller Empfehlungen. Romane und Stories, die es wert sind, noch einmal oder zum ersten Mal gelesen zu werden. Die Welt der Literatur wächst mit jedem Jahr. Also schauen sie mir über die Schultern, vielleicht ist ja etwas für sie dabei.