Der Reichstag, das Dorf und hundert Akten (2/4)

Der ewige Faschist - eine Spurensuche - Ein Podcast von NDR Info

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Bin ich mit dem Verfasser der "Auschwitz-Lüge" verwandt? Claas Christophersen und Norbert Zeeb recherchieren u.a. in Mohrkirch. Thies Christophersen und sein Gesinnungskamerad, der Rechtsextremist Manfred Röder, wollen im Mai 1975 im Deutschen Haus in Flensburg den Deutschen Reichstag ausrufen. Die Kapitulation Deutschlands 1945 erkennen Sie nicht an. Doch die Polizei beendet die verbotene „Veranstaltung“. Christophersen und Röder weichen über die Grenze ins dänische Padborg in ein Gasthaus aus, wo sie allerdings der dänische Wirt rauswirft, als er erfährt, um welche Art Versammlung es sich handelt. Der 43jährige Autor Claas, mit demselben Nachnamen recherchiert seit Anfang 2021 auch in seiner Verwandtschaft. Er telefoniert mit Familienmitgliedern und fragt nach dem Verhältnis zur Christophersen-Linie aus Mohrkirch-Kälberhagen. Niemand mag sich so recht an den Rechtsextremisten Thies erinnern… Claas stellt fest, dass sich in der Zeitschrift „Die Bauernschaft“ schon die Entwicklung und wichtige Themen der extremen Rechten von heute widerspiegeln. Wolfgang Höcke, der Vater des AfD-Politikers Björn, war seinerzeit Abonnent des Blattes. Der Krieg ist gerade mal 25 Jahre vorbei, da verherrlicht darin das ehemalige SS-Mitglied Thies Christophersen die Zeit des Nationalsozialismus. In seinen Schriften und Reden prägt er schon damals Begriffe wie „Auschwitzlüge“ oder „Reichsbürger“, die von der rechten, neonazistischen Szene gern aufgenommen werden. Es gibt Gesinnungs-Verbindungen von Alt- zu Neo-Nazi, zum NSU, der AfD und in die Reichsbürger-Szene. Podcast-Serie von Claas Christophersen und Norbert Zeeb. Mit: Christian Redl, Beate Rysopp, Wanda Perdelwitz und Steffen Siegmund. Technische Realisation: Frank Albiker, Alicia Wistozky, Nicole Graul und Angelika Körber. Regie: Alexander Schuhmacher. Redaktion: Christiane Glas. Produktion: NDR 2022. Verfügbar bis 31.01.2023. https://ndr.de/radiokunst