#030 Auch Fachkräfte dürfen trauern - mit Christine Kempkes

Jeder trägt die Fähigkeit des Trauerns in sich und braucht nicht gleich Trauerbegleitung. und gleichzeitig hat der Schuster die schlechtesten Leisten - mag sagen, sich selbst vor allem auch als Fachkraft begleiten zu lassen oder auch sich Input und Impulse von anderen Fachkräften zu holen kann durchaus hilfreich bei der eigenen Trauerverarbeitung sein. Es ist normal sich selbst auf einmal nicht wieder zu erkennen. Auch nach Monaten und Jahren tiefe Trauer zu spüren ist normal. Das zu hören oder auch zu erleben kann ganz hilfreich sein. Wir schauen in dieser Episode vor allem auf die Trauer und Begleitung von Fachkräften. Vor allem in Pflegeeinrichtungen oder Hospizen o.Ä. finden Langzeitbegleitungen statt, die eine ganz andere Bindung entstehen lassen als zu Patienten, die nur kurze Zeit begleitet werden. Die Waage zwischen Nähe und Distanz halten zu können - schlicht erst einmal zu erkennen, was mir eigentlich zu nah oder auch zu distanziert ist, ist gar nicht so leicht. Ich weiß, dass viele Fachkräfte sich an der Stelle Unterstützung und Inhalte wünschen, wie sie mit dieser Nähe und den aufkommenden Emotionen umgehen können. Gern wird gesagt und geraten „ Pass gut auf dich auf. Du musst auf dich achten. Und dann war es das. Dann die große Frage - ja, wie mache ich das denn eigentlich? Christine gibt uns Einblicke in ihre Gedanken dazu, wie es gelingen kann. Sich um sich zu kümmern, seine Akkus auffüllen - das geht relativ schnell. Es nimmt erst dann viel Zeit in Anspruch, wenn die eigenen Akkus immer auf Null oder sogar darunter laufen. Erst dann braucht es wirklich viel Zeit den wieder richtig aufzufüllen!! Ich erzähle Christine, wie es mir selbst einmal an Weihnachten mit einem Patienten erging. Ich stand in seiner Tür, sah ihn an und plötzlich litt ich (mit) Ich habe ihn nie gefragt, ob er unter seiner Situation litt. Es waren meine Gefühle und nicht seine. Das macht einen großen Unterschied! Meine Frage an Christine - was kann ich in solchen Situationen tun? Beim Begleiten von anderen darf ich emphatisch sein. ich muss es weder gut machen, noch schön reden. Wir dürfen gemeinsam sprachlos und auch gemeinsam traurig sein. Gemeinsam aushalten. Wir haben es oft nicht gelernt, auszuhalten oder gar die Hand von jemandem zu halten und nichts zu sagen. Die Situation einfach so stehen zu lassen. Versucht es einmal - probiert andere Wege aus, wenn ihr euch mit dem jetzigen nicht mehr wohl fühlt.

Om Podcasten

Du begleitest Sterbende und ihre Zugehörigen oder möchtest dies in Zukunft tun? Du begleitest Zugehörige auch über das Versterben des Betroffenen hinaus? Ob privat, beruflich oder ehrenamtlich - solche Begleitungen sind für alle Beteiligten höchst emotional und fordern ein hohes Maß an Flexibilität. Es gibt einige Podcasts, die sich mit dem Tod und Trauer beschäftigen, doch nur wenige, die sich dem Prozess des Sterbens annehmen. Genau das werde ich hier tun. Ich stehe dafür, dass Menschen selbstbestimmt sterben dürfen und bedürfnisorientiert begleitet werden. Ich teile meine Gedanken und Erfahrungen mit Euch und tausche mich - gemeinsam mit Experten aus den Bereichen rund um das Lebensende, aus. Durch unsere Impulse bekommt Ihr Einblicke und Anregungen, wie es gelingen kann Medizin, Pflege und therapeutische Maßnahmen am Lebensende mit den Bedürfnissen Sterbender in Einklang zu bringen. Ich unterstütze euch dabei, Sterbende und ihre Zugehörigen mutig und kraftvoll zu begleiten. Ich bin Corinna, Kinderkrankenschwester mit langjähriger Erfahrung in der Palliativpflege. Ich bin ausserdem zusatzqualifiziert in der Palliativecare und als Pain nurse. Berufsbegleitend absolvierte ich die Ausbildung zur integrativen Trauerbegleiterin und arbeitete selbstständig als Reittherapeutin. Ich bin Mama eines vierjährigen selbstbestimmten Kindes, mit dem ich ein bedürfnisorientiertes Leben auf Augenhöhe genieße. Mehr zu mir und meiner Arbeit findest Du auf meiner Website unter www.traudichkeit.de und auf Instagram unter https://www.instagram.com/hommageansleben/