Premiere - Der Code hinter dem Schnitt

Credit to the Edit Podcast - Ein Podcast von Rainer Nigrelli & Jan Henrik Pusch

Kategorien:

01001110 01101001 01100011 01101111 00100000 01000010 01100101 01100011 01101000 01100101 01110010 01100101 01110010 00100000 01110101 01101110 01100100 00100000 01001011 01100101 01110010 01110011 01110100 01101001 01101110 00100000 01000101 01100010 01100101 01110010 01110100 Ja genau, die Digitalisierung hat alles verändert. Wir tippen Texte schon lange nicht mehr auf der Schreibmaschine, sondern in eine Textverarbeitung auf dem Computer. Und Filmeditor:innen schneiden Filme nicht mehr an einem Schneidetisch, sondern in einer Videoschnittsoftware. Und vor kurzer Zeit ist etwas Neues passiert: Filmeditor:innen können jetzt, wenn sie wollen, Filme in einer Textverarbeitung schneiden. Ok, ok, ok, eines nach dem anderen. Denn diesmal haben wir im wahrsten Sinne des Wortes eine Premiere bei “Credit to the Edit Podcast”, denn wir sprechen mit Entwickler:innen von Adobe Premiere Pro, einer Schnittsoftware, die 1991 zum ersten Mal als “Adobe Premiere” erschien (und ab 2003 als “Adobe Premiere Pro”). Heute, ganze 33 Jahre später, erfreut sich das Tool weiterhin großer Beliebtheit. Einer der Gründe hierfür ist das jüngst eingeführte “Text-Based Editing”. Wie zuvor beschrieben erlaubt dieses neue Feature, Filme in einer Textverarbeitungs-ähnlichen Umgebung zu montieren. Beispielsweise kann man sich damit ein gefilmtes Interview automatisiert transkribieren lassen und Textpassagen dann über Befehle wie Copy/Paste etc. neu zusammen stellen. Und das Ergebnis wird parallel dazu in der Timeline mitgeschnitten. Man kann hierbei von einer Demokratisierung des Schnittprozesses sprechen, wie es die Gäste der diesmaligen Folge beschreiben, denn Schnitt wird dadurch zugänglicher. Schnitt kann hier also fern der vielleicht technisch einschüchternden Schnittsoftware-Timeline umgesetzt werden, sondern ganz intuitiv in einer textbasierten Umgebung. Unsere beiden Gäste Dr. Nico Becherer und Kerstin Ebert haben maßgeblich zu diesem Feature beigetragen und erläutern uns nebenbei, wie herausfordernd es ist, überhaupt neue Features zu entwickeln. Dr. Nico Becherer Dr. Nico Becherer ist Principal Scientist und Engineering Manager für angewandte Forschung im Adobe Video & Audio Team. Den Großteil seiner Arbeitszeit verbringt er damit, mit seinem Team den aktuellen Stand der Forschung zu evaluieren sowie Algorithmen, Code und Features für Audition, Premiere Pro, After Effects und andere Adobe Produkte zu entwerfen. Sein Hauptfokus liegt dabei auf der Vereinfachung und Beschleunigung von Arbeitsabläufen unter Einsatz moderner Technologien wie dem maschinellem Lernen oder künstlicher Intelligenz. Seit 2008 hat Nico an diversen großen und bekannten Media-Applikationen gearbeitet und dabei mehrere Patente im Bereich Audio- und Video-Processing zugesprochen bekommen. Kerstin Ebert Kerstin Ebert ist Sr. Software Quality Engineer und arbeitet seit Dezember 2020 bei Adobe. Sie ist Teil des Sensei Teams, das für die Entwicklung von Machine Learning und AI basierten Features für Premiere Pro verantwortlich ist. Kerstin ist studierte Medienwissenschaftlerin und arbeitete von 2010 bis 2017 als Video Team Lead bei Jimdo in Hamburg, wo sie für Kamera und Schnitt von Brandvideos und TV Werbung tätig war. Nach einem einjährigen Studium für Cinematography in New York arbeite sie einige Jahre als freiberufliche Kamerafrau und Video Editorin in den USA und Hamburg und legte ihren Fokus auf Musikvideos, Kurzfilme und User Stories. Ein sehr unterhaltsames und launiges Gespräch über Emotionen in der Entwicklung. Und eins, das aufzeigt, wie viel Überlegung in der Entwicklung von Software eigentlich steckt.   Timeline-Shortcuts 00:16 - Anmoderation 02:22 - Gesprächsstart 06:50 - Vorstellung 10:24 - Fehlerbeschreibung 13:57 - Feature-Entwicklung 22:03 - Text-Based Editing 34:06 - weitere Features (Beat detection) 37:38 - Kategorien 46:33 - Abmoderation