Finden die Grünen ein Rezept gegen ihre Krise?

Bundestalk - Der Politik-Podcast der taz - Ein Podcast von taz - Donnerstags

Beim Grünen-Parteitag werden Robert Habeck und die neuen Parteivorsitzenden Franziska Brantner und Felix Banaszak bejubelt. Selbstkritik? Eher sparsam. Ist das das Erfolgsrezept gegen die Krise? Das Gesamtbild ist eher grau als grün: Die Grünen liegen in Umfragen nur knapp über zehn Prozent. Die erste Bundesregierung, an der sie nach 16 Jahren Opposition beteiligt waren, ist nach drei Jahren zerbrochen. Der Zeitgeist ist antiökologisch. Und selbst die Jugend wählt nicht mehr grün, sondern in der Wirtschaftskrise lieber rechts. Doch die Grünen feiern auf ihrem Parteitag unverdrossen ihre Einmütigkeit. Robert Habeck ruft sich selbst zum Kanzlerkandidaten aus und wird umjubelt. Die neuen Grünen-Vorsitzenden Franziska Brantner, eine "Reala aus dem Habeck-Flügel" und Felix Banaszak, eher gemäßigter Parteilinker "ausm Pott", schwören die Grünen guten Mutes auf den Wahlkampf ein. "Make Green Great Again" – ist das nur Pfeifen im Wald? Eine große Selbstinszenierung? Oder zeigt diese Einigkeit, dass die Grünen mit dem Kampf gegen Klimawandel doch eine starke Erzählung haben? Zumindest sieht es aus wie verkehrte Welt. Denn die andere Partei der linken Mitte, die SPD, reibt sich derweil in einem seltsamen, verlangsamten Machtkampf zwischen Scholz und Pistorius auf.