190903 22. Woche i. Jkr. Di Ich weiß, wer du bist Lk 4,31-34

BetDenkZettel - Ein Podcast von BetDenkzettel - Sonntags

In Nazareth und in Kafarnaum begegnen uns zwei verschiedene Arten des „Wissens“ über Jesus. In Nazareth meinen die Seinen, „den Sohn Josefs“ zu kennen. Und dass ihr Junge begnadet redet, ist ihr ganzer Stolz. Dass er der Messias ist, bleibt außerhalb ihrer Vorstellungskraft. Er darf kein anderer sein als der, den sie kennen. Weil er es aber ist, schlägt ihre Begeisterung in Hass um. In Kafarnaum ist es der Dämon, die personifizierte Entfremdung des Menschen von Gott, der Jesus wirklich kennt: „Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes.“ Die Macht, die Gott geschaut hat bevor sie von Gott absah, erkennt ihn auch in Menschengestalt wieder. Sie kennt ihn und will nichts mit ihm zu schaffen haben, weil sie weiß, dass das ihr Ende ist. Es gibt Menschen, die sich vor Jesus Christus fürchten, weil sie ihn nicht, schlecht oder nur eine Karikatur von ihm kennen. Und das oft, weil man ihnen von ihm nicht, schlecht oder als Karikatur erzählt hat. Aber es gibt auch Menschen, die Jesus kennen und sich deshalb vor ihm fürchten. Weil sie wissen, dass sich auf ihn einzulassen bedeutet, dass sich mein Leben verändert. Dass ich Welt und Menschen in einem neuen Licht sehe. Das ich nicht weitermachen kann, wie bisher. Wo die Abkehr von Gott zur Lebenshaltung geworden ist, wird die Hinkehr Gottes zu uns als lebensbedrohlich empfunden. Es reicht nicht, zu wissen, wer Jesus ist. Und es hilft nichts, die Güte Gottes nur zu kennen. Wir sollen ihr glauben und sie wollen – als Güte zu uns und als Güte zu denen, die er mit uns zusammen lieben will. Fra' Georg Lengerke