190818 20. So i. Jkr. Feuer und Spaltung Lk 12,49-53

BetDenkZettel - Ein Podcast von BetDenkzettel - Sonntags

Frieden als Selbstzweck ist ein fauler Friede. Um seinetwillen werden auch Menschen getötet und der Ruf nach Gerechtigkeit erstickt. Frieden ist immer Frieden mit jemandem. Der Frieden Christi ist zuerst Friede mit Gott, der uns zur Liebe befähigt. Daher kann es Spaltung um des Friedens, um Christi Willen geben. Diese Spaltung beginnt in mir wie Feuer. Feuer unterscheidet (als Licht) und scheidet (im Schmelzofen) und reinigt (z.B. das Gold). Die Spaltung beginnt mit meiner Antwort auf die Frage, auf wen ich höre und auf wen nicht, wem ich folge und wem nicht, was Sinn und Ziel meines Lebens ist und was nicht. Dass sich an Jesus Christus die Geister scheiden, setzt sich in meinen Beziehungen fort. Mit wem höre, mit wem folge, mit wem gehe ich aufs Ziel zu? Solche „Scheidungen“ können auch zu Verwerfungen mit den Allernächsten führen, wie das die Kirche in der Verfolgung vom Anfang bis heute erfährt. Auch da, wo es nicht ausdrücklich um Christus, sondern um seine Liebe und Gerechtigkeit geht. Aber die Spaltung um Jesu Willen dispensiert von der Liebe nicht. Auch der getrennte Nächste bleibt mein Bruder oder meine Schwester, für die Christus gestorben ist. Und schließlich darf uns eine notwendige Trennung nicht von einem Straßengraben in den anderen treiben. Meist geht mit einer Distanzierung vom einen auch eine Distanzierung vom anderen einher. Spaltung um Christi Willen ist Spaltung um der Mitte Willen. Die Spaltung um Christi willen führt uns in ein „Leben im Spalt“ – des Lebens, des Todes und der Auferstehung Jesu Christi, der selbst die Mitte ist. Fra' Georg Lengerke