190730 17. Woche i. Jkr. Di Wer uns sät Mt 13,36-43

BetDenkZettel - Ein Podcast von BetDenkzettel - Sonntags

Heute deutet Jesus das Gleichnis vom Unkraut und Weizen. Der gute Samen, sagt Jesus, sind „die Kinder des Reiches“, das Unkraut sind „die Kinder des Bösen“. „Kinder“ bezeichnet hier aber keine Abstammung, sondern eine gewählte Zugehörigkeit. Es wird nicht gesagt, die einen seien gut, die anderen böse geschaffen. Der einzige Schöpfer ist Gott, der alle Menschen auf die Gemeinschaft mit ihm hin geschaffen hat. Hier geht es darum, woher wir leben und wovon unser Leben erzählt. Ob es von der Liebe Gottes erzählt, die sich um den Preis des eigenen Lebens auf uns einlässt, um uns einzulassen bei sich (vom Reich); oder vom Argwohn wider den Nächsten, von der Verdächtigung der Liebe und vom Misstrauen gegen alles Gute (vom Bösen). Das, was unser Leben erzählt, bewegt uns und steht hinter uns. Von dem, was unser Leben erzählt, sind wir gesandt. So wie die gesäte Saat ein Gleichnis für das gesendete Wort Gottes ist, so ist hier die gute oder böse Saat Gleichnis für unsere Sendung in die Welt und die Botschaft, von der unser Leben erzählt – von Gottes Reich oder vom Bösen (mit lauter Schattierungen dazwischen). Dem geht eine lange Reihe Entscheidungen, vielleicht sogar eine Grundentscheidung voraus. Für die werden wir uns einmal verantworten müssen, wenn wir – wie bei einer Ernte – eingesammelt werden zu Gott hin. Am Ende, schreibt C. S. Lewis, wird es zwei Arten von Menschen geben: jene, die zu Gott sagen „Dein Wille geschehe“, und jene zu denen Gott sagt „Dein Wille geschehe“. Zu welcher Art wollen wir gehören? Fra' Georg Lengerke