190720 15. Woche i. Jkr. Sa Die leise Macht Mt 12,14-21
BetDenkZettel - Ein Podcast von BetDenkzettel - Sonntags

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Im Urlaub war ich im Kino. Ich gebe zu: Ich habe Godzilla 2 gesehen. Ein großes Spektakel um ein „messianisches“ Supermonster, das von allen gefürchtet, dennoch Welt und Menschheit vor bösen Supermonstern rettet. Eine Macht, die die Welt retten kann, stellen sich die Menschen fast immer als gewaltige Übermacht vor. Der Prophet Jesaja dagegen kündigt einen Retter an, dessen Macht diametral anders ist. Es ist eine leise Macht, die nicht zankt und keinen Lärm macht, das geknickte Rohr nicht bricht und den glimmenden Docht nicht auslöscht. Der Evangelist sagt uns, diese Macht sei mit Jesus in die Welt gekommen. Ist das die Macht, auf die wir zählen, wenn es um die Erneuerung der Kirche und (vor allem!) unseres eigenen Lebens geht? Es wird viel gezankt, laut gerufen und tosend applaudiert. Viele brennen lichterloh für alles Mögliche. Und die Kirche soll nicht Strohhalm (und ein geknickter schon gar nicht), sondern ein mächtiger Organismus sein, der reich und reichlich wächst... Das alles kann ja sein. Aber wo sind die, welche die leise Stimme des Gottesknechtes hören und aufnehmen? Wo sind die, die den glimmenden Docht hüten, der nicht ausgehen, und nach dem geknickten Rohr schauen, das nicht brechen darf? Denn einmal kommt einer, der leise das entscheidende Wort sagt, der den glimmenden Docht ins Öl wirft, damit das eine erleuchtet und das andere verbrannt wird; einer, der aus dem geknickten Rohr noch einmal das Körbchen für Mose flicht, damit das Volk Gottes aus der Sklaverei findet. Fra' Georg Lengerke