190616 BDZ 11. Woche i.Jkr. Dreifaltigkeitssonntag Zur Liebe gehören drei Joh 16,12-15
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„Zur Liebe gehören immer zwei“, sagte neulich jemand in einem Gespräch über eine schwierige Ehe. Mir scheint, es ist genau dieser Irrtum, der viele Ehen schwierig macht. Man stelle sich mal vor, es wären wirklich nur zwei Menschen da, die einander liebten. Wer würde die Freude des einen am anderen teilen? Wer würde beim einen zum Vorschein bringen, was der andere ihm nie entlocken könnte? Wer würde dem einen vom anderen erzählen, was der nicht wissen kann? Wen würden Sie miteinander lieben? An wem hätten sie miteinander Freude? Und wer hätte Freude an ihnen? Die Antwort auf all diese Fragen ist: niemand! Wenn die Zeit der Verliebtheit vorbei ist, ist die Liebe von zweien eine ziemlich defiziente Sache. Deshalb braucht die vollkomme Liebe drei, von denen jeder liebt und wiederliebt und mitliebt. Gott ist Liebe, sagt der 1. Johannesbrief (4,8). Und Gott ist vollkommen – auch ohne die Welt. Wenn aber Gott die vollkommene Liebe ist, dann muss er Einer in drei Liebenden sein: im Vater, im Sohn und im Heiligen Geist. Und diese dreifaltige Liebe macht uns die Freude ihrer selbst. Deshalb kommt der Sohn zu uns, um uns die Liebe zu offenbaren. So wird Gott selbst der Dritte, wo Liebe wirklich Liebe ist: als zuerst Liebender, als antwortend Liebender, als Mitliebender. Und er öffnet unser Herz für jene Dritten, für die wir da sein dürfen – miteinander und mit Ihm. So wird unsere Liebe vollkommen. Denn zur Liebe gehören immer drei. Fra' Georg Lengerke