190604 BDZ 7. Osterwoche Dienstag Verherrlicht Joh 17,l-11a

BetDenkZettel - Ein Podcast von BetDenkzettel - Sonntags

Am Sonntag fragte mich jemand, was Herrlichkeit und verherrlichen bedeute. Wenn wir sagen, etwas sei herrlich, dann ist es großartig, vielleicht sogar überwältigend. Ähnlich klingt es im Gebet der Kirche: „bis du kommst in Herrlichkeit“ oder „denn dein ist … die Herrlichkeit in alle Ewigkeit“. Das griechische Wort für Herrlichkeit, doxa, bedeutet „Glanz“ oder „Pracht“ und meint u.a. das endgültige Erscheinen Gottes. Das ist uns verheißen, wenn wir ihn im Tod „von Angesicht zu Angesicht“ sehen. Aber Jesus bittet den Vater schon hier: „Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht.“ (Joh 17,1) Das bedeutet: Offenbare den Menschen vollkommen, wer ich bin, damit ich den Menschen vollkommen offenbare, wer Du bist. Im Leben, Lieben und Leiden, im Sterben und in der Auferstehung offenbart uns Jesus, wer und wie der Vater ist, und der Vater, wer und wie der Sohn ist. Und diese Verherrlichung ereignet sich schon hier in der Welt. Vor allem in der „Erhöhung“ am Kreuz, an dem die Liebe sterbend gegen den Hass siegt; und in der „Erhöhung“ an Ostern, wenn die Liebe des Vaters sogar noch aus dem Tod rettet. Schließlich sagt Jesus von den Jüngern: „In ihnen bin ich verherrlicht“ (Joh 17,10), in ihnen werde ich mich offenbaren. Auch wir gehören zur „Herrlichkeitsgestalt“ Jesu Christi. In der Welt wird die Herrlichkeit Gottes offenbart in Ihm – und in denen, die an ihn glauben. „Die Herrlichkeit Gottes ist der lebende Mensch; und das Leben des Menschen ist die Gottesschau.“ (Irenäus v. Lyon, 2. Jh.) Fra' Georg Lengerke