190602 BDZ 7. Osterwoche Sonntag Eins sein Joh 17,20-26
BetDenkZettel - Ein Podcast von BetDenkzettel - Sonntags

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Zur Einheit der Kirche gibt es so viele Modelle wie Konfessionen: vom „Einswerden mit allen Menschen guten Willens“ bis hin zum „Auf-Linie-Bringen möglichst vieler“ in theologischer Engführung. In dieser Spannung lebt die Kirche: Sie ist einerseits zu allen Menschen gesandt und lebt andererseits aus der Konkretion der Offenbarung des dreifaltigen Gottes. Für Jesus ist das Modell der Einheit der Kirche seine Einheit mit dem Vater: „Wie Du, Vater in mir bist und ich in Dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass Du mich gesandt hast.“ (Joh 17,21) Die Einheit der Kirche wird uns in dem Maß geschenkt, in dem wir die Einheit mit Christus suchen. „Einheit mit Christus“ bedeutet aber zweierlei: Sie bedeutet erstens die Einheit mit dem geoffenbarten Herrn und nicht mit einer bloßen Vorstellung von ihm. Zweitens bedeutet sie die Einheit mit den zu Christus Gehörenden: also mit den Zeuginnen und Zeugen von den Aposteln bis in die heutigen Tage. Das schließt unterschiedliche Ansichten, Auffassungen und Perspektiven ein, um die „in Christus“ gerungen werden soll. Wer jedoch die Einheit nur mit seinem je eigenen „Christus“ und also mit seiner je eigenen „Kirche“ sucht, der hat sich aus der Einheit der Kirche bereits verabschiedet. Auf dem Weg zur Einheit sind wir dort, wo wir regelmäßig miteinander beten (ohne Unvereinbares zu leugnen) und uns miteinander in seinem Namen zu den Kleinsten und Schwächsten senden lassen. Das ist die Disposition für die Einheit, die Gott selbst uns schenken wird. Fra' Georg Lengerke