190526 BDZ 6. Osterwoche Sonntag Bei mir wohnen Joh 15,18-21
BetDenkZettel - Ein Podcast von BetDenkzettel - Sonntags

Kategorien:
Eine der Definitionen von Gottesliebe im Johannesevangelium ist: das Wort Gottes annehmen. Also: es hören und verstehen wollen, es verwirklichen und lebensformend werden lassen. Wer das tut, merkt, dass das zugleich die Weise ist, wie Gott ihn liebt, ihn an sich zieht, sich ihm vertraut macht. Und nicht nur das: Es führt dazu, dass der dreifaltige Gott „kommt, um bei ihm zu wohnen“. Das Wort Gottes ist nicht nur eine Moral oder Pädagogik. Es ist vor allem ein Ausdruck seines Kommens zu uns. Es macht uns zu einer Stelle, an dem er wohnt und sich liebend zeigt. Weil nun aber das Wort Gottes gerade im Johannesevangelium nicht immer ganz leicht zu verstehen ist, möchte ich heute mal eine einfache Weise des Betens empfehlen. Die Wüstenväter fragten sich, wie das gehen soll: „Betet ohne Unterlass“ (1 Thess 5,17). Und sie dachten sich: Was wir „ohne Unterlass“ tun, ist atmen. Also verbinden wir das Beten mit dem Atem. Versucht das einmal: Beim Einatmen in Gedanken sagen: „Du in mir“, und beim Ausatmen: „Ich in Dir“; oder auch nur „Christus“ beim Einatmen und „Jesus“ beim Ausatmen. Und das, ohne irgendetwas am Atem zu verändern, außer auf ihn zu achten. Ich mache das jetzt seit 25 Jahren. Das macht es mir leichter, Gott seine Liebe zu mir und meinen Nächsten zu glauben und bei ihm zu bleiben. Und noch immer staune ich, wenn ich merke, dass ich nicht nur beim Beten atme, sondern beim Atmen bete. Du in mir… – Und ich in Dir… Amen Fra' Georg Lengerke