Zwischenfälle mit Paul Zech

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Anfang der 1920er Jahre stand der literarische Expressionismus noch immer in voller Blüte, und Kurt Pinthus, Herausgeber der berühmten Anthologie Menschheitsdämmerung erinnerte sich später rückblickend in einem berühmten Bonmot sehnsüchtig an jene Zeit, in der „viel gebechert, gewerfelt und gezecht worden“ sei. Während uns Johannes R. Becher, nicht zuletzt durch seine spätere politische Tätigkeit als Kulturfunktionär in der jungen DDR, und Franz Werfel wegen einiger sehr populär gebliebener Romane noch immer sehr geläufig sind, ist der große Lyriker und produktive Dramatiker Paul Zech ein wenig in Vergessenheit geraten. 1933 ins südamerikanische Exil geflohen und dort 1946 in Buenos Aires verstorben, ist er wie so viele Exilautoren nie wirklich wieder entdeckt worden. Dass das durchaus lohnen würde, belegt ein kleiner Prosatext aus dem Berliner Tageblatt vom 19. August 1923, für uns gelesen von Frank Riede.