Zum Tode von Arthur Nikisch

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Was ist das Gegenteil von österreichischen Bundeskanzlern, SPD-Parteivorsitzenden und sportlichen Übungsleitern von Schalke 04? Richtig, Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker. In 140 Jahren Orchesterbestehen gab es von ihnen offiziell gerade einmal sieben. Der zweite, Arthur Nikisch, mag in unseren heutigen Ohren zwar vielleicht der unbekannteste Name in dieser exklusiven Reihe sein. Seine Bedeutung für den Aufstieg der Philharmoniker zu einem der berühmtesten Klangkörper des Planeten ist dennoch nicht zu unterschätzen. Nicht nur kommt er bis heute – nach Herbert von Karajan – auf die zweitlängste Amtszeit bei den ‘Philis‘. Seine Ägide steht außerdem für die Entwicklung einer ausgedehnten Tourneetätigkeit, für einige wichtige Uraufführungen (u.a. von Mahler und Busoni) sowie nicht zuletzt für die ersten Schallplattenaufnahmen in der Orchestergeschichte. Am 9. Januar 1922 stand Nikisch noch am Pult seiner Philharmoniker, am 23. Januar starb er plötzlich an den Folgen einer Grippe, am 25. Januar würdigt ihn Kurt Singer im Vorwärts – und Frank Riede bei Auf den Tag genau.