“Zankapfel” Marokko

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

An Marokko waren in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts gleich mehrere Kolonialmächte interessiert. Sowohl Spanien als auch Frankreich erhoben Anspruch auf Gebietsteile. Zusätzlich warf auch noch Wilhelm II. seinen Hut in den Ring, konnte sich aber nicht durchsetzen. 1912 wurde das Gebiet in die Protektorate Französisch-Marokko und Spanisch-Marokko geteilt. Die Stadt Tanger behielt als Tanger-Zone einen Internationalen Status. Immer wieder kam es aber zu Aufständen der dort lebenden Stämme, die brutal und nur unter großem Einsatz unterdrückt werden konnten. Seit dem Jahr 1921 waren es die sog. Riff-Kabylen, die in beiden Protektoraten sehr erfolgreich bewaffneten Widerstand leisteten. Frankreich und Spanien sollten erst 1927 diesen Aufstand niederschlagen. Das konnten die Harburger Anzeigen und Nachrichten vom 17. Dezember 1924 nicht ahnen, sie diagnostizierten vielmehr eine tiefe Krise für den Diktator Spaniens Primo de Rivera, da dieser bislang keine militärischen Erfolge gegen die Riff-Kabylen erzielen konnte. Rosa Leu liest.