Wir haben abgetrieben! - der Kampf gegen §218
Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich
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Als am 6. Juni 1971 der Stern titelte „Wir haben abgetrieben!“ und sich in dem Artikel 374 teilweise prominente Frauen zu dieser Straftat laut Paragraph 218 bekannten, brachte es dieses tabuisierte Thema ins Bewusstsein, in den politischen Diskurs und prägte und befeuerte die feministische Bewegung. Organisiert war die Kampagne von Alice Schwarzer nach dem Vorbild einer ähnlichen Aktion in Frankreich. Der Kampf gegen den Paragraphen 218 ist natürlich viel älter und so erfahren wir heute in unserem Podcast vom Prozess gegen den Apotheker Heiser, der für die Durchführung von Abtreibungen vor Gericht landete. Der Hamburger Echo vom 11. Oktober 1924 ergreift deutlich Partei für den Angeklagten und schildert dessen Kampf gegen den Paragraphen, der darin bestand, diesen Prozess, der auf einer Selbstanzeige Heisers basierte, öffentlichkeitswirksam zu führen, indem er 400 seiner Klientinnen zu dem mutigen Schritt bewegen konnte, dass sie sich öffentlich zu ihrer Abtreibung bekannten und damit potentiell ebenfalls auf der Anklagebank landeten. Rosa Leu kennt die Details zu diesem weitgehend vergessenen Prozess und zur politischen Debatte rund um den Paragraphen 218 in Weimar.