Wer wird deutscher Meister?

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Der 1. FC Nürnberg und der Hamburger SV waren in den 1920er Jahren die überragenden deutschen Fußballmannschaften. Zwischen 1920 und 1928 entfielen auf die beiden Clubs, unterbrochen nur einmal von der Spielvereinigung Fürth, sieben von acht nationale Meistertitel – und in diese Serie ist die Meisterschaft von 1922 noch gar nicht einberechnet. In jenem Jahr trafen der ‘Club‘ und der HSV erstmals in einem Endspiel direkt aufeinander, konnten aber keinen Sieger ermitteln. Im nachfolgenden Artikel aus dem Berliner Lokal-Anzeiger vom 19. Juni 1922 geht es um das erste Finalspiel am Vortag in Berlin, das nach stolzen 189 Spielminuten beim Stand von 2:2 wegen Dunkelheit abgebrochen werden musste. Noch kurioser sollte das Wiederholungsspiel anderthalb Monate später in Leipzig ausgehen, das ebenfalls bei Gleichstand wegen zu vieler verletzter Spieler nicht zu Ende gespielt werden konnte. Der Deutsche Fußball-Bund listet für das Jahr 1922 deshalb bis heute keinen Meister, wohingegen kurioserweise in die Meisterschale die Namen gleich beider Mannschaften eingraviert sind. Im Deutschen Stadion, dem Vorgängerbau des heutigen Berliner Olympiastadions, war für uns die Sportreporterin von AufdenTaggenau, Paula Leu.