Walther-Rathenau-Straße

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Während in Berlin der Streit um eine Sperrung und Öffnung und erneute Sperrung der Friedrichstraße für den Autoverkehr für Tumulte im Berliner Senat sorgt, stritten die politischen Vertreter vor 100 Jahren über Umbenennungen von Straßennamen. Die Opfer rechter Gewalt sollten im Stadtbild sichtbar werden. Die äußerste Linke wollte Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg im Straßenverzeichnis, die SPD und die liberale Mitte wollten die prominenten Attentatsopfer der letzten zwei Jahre Walther Rathenau und Matthias Erzberger als Namenspatrone sehen. Offensichtlich sorgte das für große Emotionen und wechselnde Koalitionen, die einen schnell den Überblick verlieren lassen. In die turbulenten Szenen des Berliner Abgeordnetenhauses führt uns zusammen mit dem Berliner Tageblatt vom 9. März 1923 Frank Riede.