Vor der großen Konferenz von Genua

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Friedensverträge gab es nach dem Ersten Weltkrieg eigentlich zur Genüge; da aber jedes Papier immer neue Probleme und Konflikte potenzierte, stapelten sich auch im Frühjahr 1922 die Konferenzen, von denen man sich endlich stabile politische Verhältnisse in Europa erhoffte. Nach weitegehend ergebnislosen Verhandlungen im Januar in Cannes kam man ein Vierteljahr später in noch größerer Runde, das hieß vor allem erstmals auch wieder unter russischer Beteiligung gut zweihundert Kilometer nordostwärts auf italienischer Seite in Genua erneut zusammen, um das durch den Krieg nach wie vor verheerte Wirtschafts- und Finanzleben auf dem Kontinent neu zu organisieren. Bereits vor der großen Politik waren ungezählte Pressevertreter vor Ort eingetroffen, die vor Beginn der Verhandlungen schon einmal einfahrende Züge mit Kongressdelegierten und die diese erwartenden Luxus-Hotels besichtigen. Für uns dabei waren die Berliner Morgenpost vom 8. April 1922 – und Paula Leu.