Überlegungen zum Berufswechsel

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Diskontinuierliche Berufsbiographien, glauben wir gerne, seien die Signatur unserer fortgeschrittenen, digitalen Moderne, aber selbstredend ist das eine arg verkürzte, unhistorische Sichtweise. Auch schon frühere Epochen kannten technologische, gesellschaftliche oder persönliche Brüche, die es mitunter notwendig machten, ‘umzusatteln‘, und eben davon handelt der folgende Artikel aus der Berliner Morgenpost vom 5. September 1922. Heute weitgehend vergessen, hatte das veränderte Wirtschaftsleben der Nachkriegszeit damals unzählige Männer und Frauen in neue, ungelernte Tätigkeiten gezwungen, was Autor Hans Ostwald durchaus nicht schreckt, sondern ihn an die seinerzeit noch gar nicht so weit zurückreichende Umbruchszeit der Industrialisierung erinnern lässt. Wenn aus Landwirten Fabrikarbeiter werden konnten, musste das doch auch umgekehrt möglich sein. Es liest Paula Leu.