Strawinskys “Geschichte vom Soldaten” in Berlin
Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich
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Mit seiner Histoire du Soldat, deutsch: Die Geschichte vom Soldaten, setzten sich Igor Strawinsky und sein Textdichter Charles Ferdinand Ramuz selbstbewusst zwischen alle Stühle. Getreu der Originalbezeichnung „Lue, jouée, dansée et en deux parties“ („Gelesen, gespielt, getanzt und in zwei Teilen“) entzieht sich das gut einstündige, kammerspielartige Stück Musiktheater bis heute jedweder genretechnische Einordnung. Und auch kompositorisch wurde es in seiner wilden Mixtur aus komplexer Polyphonie und Polyrhythmik mit verschiedensten populärmusikalischen Idiomen von Tango bis Ragtime bereits von den Zeitgenossen als janusköpfig beschrieben. 1918 an der Oper in Lausanne uraufgeführt, wurde es in Deutschland vielfach nachgespielt, wobei es in Berlin 1924 mit der Volksbühne am heutigen Rosa-Luxemburg-Platz interessanterweise eine nominelle Sprechbühne war, die sich des jungen Werkes annahm. Dem renommierten Musikkritiker Siegmund Piesling immerhin, entnehmen wir dem 8-Uhr-Abendblatt vom 14. Januar, gefiel es bei allen Schwierigkeiten der künstlerischen Einordnung. Warum, weiß Frank Riede.