Skandal um Arnold Schönberg

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Unter den verschiedenen Strömungen der musikalischen Moderne des frühen 20. Jahrhunderts war der Weg Arnold Schönbergs und seiner sogenannten Zweiten Wiener Schule zweifellos ein besonders kühner und entsprechend heftig angefeindeter. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg gerieten etliche Aufführungen der ‘frei-atonalen‘ Kompositionen eben von Schönberg, Berg oder Webern in Wien und Prag in erhebliche Turbulenzen und gingen auch wegen der um sie geführten Saalschlachten respektive als „Watschenkonzert“ in die Geschichte ein. In den 1920er Jahren verlagerte Schönberg seinen künstlerischen Lebensmittelpunkt zunehmend nach Berlin, und auch hier wiederholten sich die Konflikte um sein Werk. Die Rezension seines Pierrot Lunaire im Berliner Börsen-Courier vom 8. Oktober 1922 ‘würdigt‘ kurz die skandalhaften Umstände auch dieses Konzertabends, zeigt sich dann aber doch vornehmlich an der Musik interessiert. Es liest Frank Riede.