Schweizer Eindrücke

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Sollten wir jemals zu dem Eindruck gelangen, dass die Schweizer schon immer voller Skepsis und Argwohn zu uns nach Deutschland hinüberblickten, so finden wir diesen bestätigt im heutigen Artikel aus dem Berliner Börsen-Courier vom 13. Oktober 1923. Der Berliner Bankier und Autor Albert Friedländer, Inhaber des Bankhauses Friedländer, schöpft hier aus Gedächtnisprotokollen von Unterhaltungen mit Schweizern und strickt daraus das Bild, das sich „die Schweizer“, zumindest die, mit denen er sich unterhielt, von der Situation in Deutschland machten. Waren dies nur die Eindrücke einer oder mehrerer Reisen in die Schweiz, so ahnte er damals wohl nicht, dass er etwa 20 Jahre später auf der Flucht vor den Nazis in die Schweiz emigrieren würde, um dort bis zu seinem Tode 1966 zu leben. Frank Riede gibt uns nun sein Bild von der Schweizer Perspektive auf Deutschland im Herbst 1923 wieder. Die Morgenausgabe der Zeitung kostete an dem Tag 15 Millionen Mark.