Paul Scheffer: Ruhr und Reich

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Seit es die Tagespresse gab und sie zu dem Leitmedium geworden war, aus dem die Menschen ihre Informationen über kleine und große Ereignisse daheim und auf der ganzen Welt bezogen, spielten, wenn es um letztere ging, Auslandskorrespondenten – sehr selten Auslandskorrespondentinnen – eine entscheidende Rolle. Die Berliner Hauptstadtpresse hatte ein breites Korrespondentennetzwerk, zu dem auch Paul Scheffer gehörte, der für den Mosse-Verlag und das dort erscheinende Berliner Tageblatt tätig war. Geboren 1883 in Pommern studierte er Philosophie und arbeitete während des Krieges, da er als untauglich eingestuft war, im diplomatischen Informationsdienst. Ab 1919 berichtete er für Mosse, etwa exklusiv von der Konferenz von Spa, um dann ab 1921 der Starkorrespondent des Berliner Tageblattes in Moskau zu sein, wo er die politische und wirtschaftliche Entwicklung des Landes beobachtete und beschrieb. Unser heutiger Artikel vom 24. April 1923 zeugt davon, dass er während der Ruhrbesetzung Moskau verließ, um aus dem Ruhrgebiet zu berichten. Wer mehr zu Paul Scheffer und zu der Rolle der Auslandskorrespondenten in der Weimarer Republik erfahren will, der sollte sich unbedingt das ausführliche Gespräch von Toby, vom Podcast “Geschichte Europas”, mit der Historikerin Caroline Breitfelder anhören, das seit dem 21. April online ist. Nun aber liest Paula Rosa Leu für uns Scheffers Einschätzung zu „Ruhr und Reich“.