Luftbahnhof Tempelhofer Feld eröffnet

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Das heute so beliebte riesige und unbebaute Gelände mitten in Berlin waren im Mittelalter die Ländereien des Templerordens, später war es ein militärisches Exerziergelände und eine Pferderennbahn. Mit der Weimarer Republik und der Eingemeindung des Geländes nach Groß-Berlin 1920 stellte sich die Frage, was mit dem Gelände anzufangen sei. Wir haben hier im Podcast die Fragen nach einer möglichen Bebauung und der Nutzung als Parkanlage dokumentiert. Das Gelände besaß aber dank diverser Flugshows seit Beginn des 20. Jahrhunderts auch eine Tradition als Ort der Aviatik. Die Notwendigkeit, die Wege der Luftpost zu beschleunigen und den sprunghaft wachsenden Passagier-Luftverkehr zu bedienen, machten das Feld zu einem idealen Ort für einen Flugbahnhof, wie es damals in der Presse hieß. Nach längeren Verhandlungen war es dann am 8. Oktober 1923 so weit: der Flughafen wurde feierlich eröffnet. Doch selbst die Maschinen hoben nicht so schnell ab, wie der inflationsbedingten Zeitungspreise. Die Vossische, die am Tag der Eröffnung in ihrer Abendausgabe über diese berichtete, kostete bereits 4 Millionen Mark. Während aktuell auf dem Tempelhofer Feld die Feierlichkeiten zum hundertsten Jubiläum des Flughafens laufen, war Paula Rosa Leu für uns vor 100 Jahren dabei.