Landtagswahl in Thüringen 1924

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Am 10. Februar 1924 wurde in Thüringen der 3. Landtag gewählt. Angetreten war der sog. Ordnungsbund, in dem sich bürgerliche und rechte Parteien zusammengetan hatten, um die Mehrheit im Lande jenseits der politischen Linken zu erlangen. Doch Landbund, Deutsche Volkspartei, Deutschnationale Volkspartei, Vaterländische Verbände, Beamtenvertreter, Hausbesitzer, Wirtschaftler und Zentrum erreichten „nur“ 35 der 72 Sitze im Landtag, waren also auf die Unterstützung der noch rechteren, noch offener völkischen und antisemitischen Parteien angewiesen, die sich unter der Vereinigten völkischen Liste verbunden und 7 Sitze erreicht hatten. Die BVZ analysierte dieses Ergebnis, das den Völkischen einen Machtzuwachs sicherte, bereits am 11. Februar, noch bevor alle Wahlkreise ausgezählt waren. So kommt es dazu, dass die Zahlen, die uns Paula Rosa Leu näherbringt, noch vorläufig sind und wohl manchmal durcheinander gehen. So ist etwa die Wahlbeteiligung nicht bei 98 Prozent anzusetzen, sondern bei für heutige Verhältnisse dennoch imposanten 89 Prozent. An der politischen Analyse seitens der BVZ ändert dies aber wenig.