Kriegs- und Stimmungsbericht aus Marokko

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Der kolonialistische Wettlauf der europäischen Groß- und Mittelmächte um die Welt des 19. und frühen 20. Jahrhunderts machte auch vor dem alten Sultanat Marokko nicht Halt. Frankreich, Spanien und Deutschland überbooten sich vor dem Ersten Weltkrieg am Atlasgebirge in Kanonenbootpolitik. Am Ende ging Deutschland bekanntlich leer aus, Frankreich sicherte sich den Löwenanteil, und Spanien wurde bereits im Vertrag von Fès 1912 an der Nordküste ein Protektorat zugesprochen, das es zehn Jahre später endlich auch militärisch unter seine Kontrolle zu bringen versuchte. Resultat war ein Jahre langer, äußerst schmutziger, d.h. zum Teil sogar mit Senfgas geführter Kolonialkrieg gegen den Widerstand der sogenannten Rifkabylen, der hin und wieder auch die Berliner Zeitungen erreichte. Einen außergewöhnlich ausführlichen Stimmungs- und Hintergrundbericht aus der bereits seit 1497 (und auch noch heute) zu Spanien gehörenden Enklave Melilla lieferte am 1. Februar 1922 das Berliner Tageblatt in seiner international ausgerichteten Wochen-Ausgabe. Für uns ihr nachgereist ist Frank Riede.