Klara Bohm-Schuch zum vierten Geburtstag der Republik

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Auch exakt vier Jahre nach der Novemberrevolution waren deren Ergebnisse äußerst fragil, blieb die junge Republik durch zahlreiche Feinde in ihrem Inneren bedroht, die die Demokratisierung Deutschlands nie akzeptiert hatten. Dieser Riss durch die Gesellschaft bildete sich naturgemäß auch immer wieder in der Presse ab, deren Organe dem vierjährigen Jubiläum der Republik, je nach politischer Couleur, sehr unterschiedlich viel Raum einräumten. Die größte Emphase legte am 9. November 1922, wenig überraschend, die Parteizeitung der SPD, der Vorwärts, an den Tag, der den Republikgeburtstag in schwerer Zeit seitenlang aus verschiedenen Perspektiven kommentierte. Unsere heutige Wahl fiel dabei auf ein leidenschaftliches republikanisches Plädoyer der Schriftstellerin und SPD-Reichstagsabgeordneten Klara Bohm-Schuch, die für diese ihre Gesinnung unter den Nazis bereits 1936 mit dem Leben bezahlen sollte. Wir erinnern an sie mit unserer Lesung von Paula Leu.