Karlchens Putschversuch in Ungarn

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Kaiser Karl von Habsburg glaubte auch nach dem Zerfall der k.u.k. Monarchie an seinen gottgegebenen Anspruch auf die Herrschaft in Österreich und Ungarn und begann sofort nach dem Ersten Weltkrieg konspirativ tätig zu werden und die Fühler nach der Entente auszustrecken, ob nicht was mit einer Rückkehr an die Macht ginge. Am 24. März versuchte er einen ersten Putschversuch in Ungarn, das ja nach dem Bürgerkrieg vom konservativen Monarchisten Horthy autokratisch verwaltet wurde. Zunächst ging Karl zu Fuß von seinem Westschweizer Wohnort Prangins über die Grenze nach Frankreich, von wo er per Zug über Strassburg nach Wien und weiter nach Ungarn fuhr. Da Karl keinen Reisepass besaß, erfolgte die Einreise illegal unter falschem Namen. Was nach einem Masterplan klingt, entpuppte sich doch rasch als dilettantischer Versuch, der scheiterte. Daher schrammt der Bericht im Vorwärts vom 30. März auch nur knapp an einer Humoreske vorbei. Paula Leu liest.