Joseph Roth und das Lächeln der Weltgeschichte

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Was macht es mit uns, dass wir immer und überall damit rechnen müssen, von einer Handykamera gefilmt oder fotografiert zu werden? Wie verändert sich unser Verhalten im öffentlichen Raum? Was bedeutet es erst für den Alltag von sogenannten Prominenten? Eine erste Revolution in dieser Hinsicht vollzog sich in den 20er Jahren, als die Photokameras zunehmend mobiler und die Photomaterialien empfindlicher wurden. Damit einhergehend feierten illustrierte Magazine, in denen die Zeichnungen durch Photografien ersetzt wurden, mit riesigen Auflagen Erfolge. Ein Riesenschritt auch für das, was wir heute als Boulevardjournalismus bezeichnen. Für den Berliner Börsen-Courier vom 30. April 1922 dachte Joseph Roth über die Auswirkungen der Schnappschüsse in den Medien, über das Dauerfotolächeln der Politik nach. In seinem Studio, vor neugierigen Paparazzi-Objektiven geschützt, liest für uns Frank Riede.