Jessner inszeniert Grabbe am Schauspielhaus

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Der Name Christian Dietrich Grabbe ist, jenseits von Detmold, heute fast nur mehr germanistischen Spezialisten ein Begriff. Seine ambitionierten Dramen wie Herzog Theodor von Gothland oder Don Juan und Faust sind von der deutschen Bühne nahezu vollständig verschwunden. Vor einhundert Jahren sah das noch ein wenig anders aus, sein 1831 vollendetes Stück Napoleon oder Die hundert Tage war freilich auch schon damals in Weimarer Tagen ein eher selten gespieltes Werk. Mit seiner Inszenierung am Staatlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt wagte Intendant und Regisseur Leopold Jessner also quasi, wie man heute sagen würde, eine Ausgrabung. Das Ergebnis würdigt im Berliner Börsen-Courier vom 6. Mai 1922 dessen Chefredakteur Emil Faktor – und für uns Frank Riede.