Italien verbietet den 1. Mai

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Vor zwei Tagen präsentierten wir an dieser Stelle einen Text aus der ‘bürgerlichen‘ Berliner Morgenpost, die nach einem halben Jahr Faschismus in Italien keine allzu kritische Bilanz dessen ziehen mochte. Heute geben wir als Kontrastmittel einen Artikel aus dem Vorwärts vom 30. April 1923 in den Podcast, der ein deutlich anderes Bild von der Lage südlich der Alpen zeichnet. Ausgangspunkt ist der bevorstehende Tag der Arbeit am 1. Mai, der „im Land, wo die Zitronen blühen“ bereits im ersten Jahr der Regentschaft Mussolinis bei drakonischer Strafe nicht mehr begangen werden durfte. Der Bericht richtet seinen Blick indes nicht allein auf diese unzweideutige symbolpolitische Maßnahme; er beschreibt an verschiedenen Beispielen auch den Alltag faschistischer Gewaltherrschaft zwischen Sterzing und Agrigent. Es liest Paula Rosa Leu.