In der Moschee des Kriegsgefangenenlagers Wünsdorf

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Die älteste Moschee in Deutschland war der zwischen 1915 und 1930 bestehende Sakralbau im brandenburgischen Wünsdorf vor den Toren Berlins. Auf dem Gelände eines Kriegsgefangenenlagers, in dem überwiegend Gefangene muslimischen Glaubens interniert waren, genehmigte das Kriegsministerium den Bau eines hölzernen Gotteshauses. Nach dem Kriege kehrten die meisten Gefangenen in ihre Herkunftsländer zurück, es blieb aber eine etwa 90köpfige Gruppe zurück, die die Moschee als religiöses Zentrum weiternutzte, und zu besonderen Festen ihre Türen für interessierte Berliner öffnete. So auch zum Ende des Fastenmonats Ramadan 1922, dem 28. Mai, als der Schriftsteller Erdmann Graeser für die Vossische Zeitung die Moschee und ihre Gemeinde besuchte. Seinen Bericht darüber druckte die Zeitung am 30.5. ab, und Frank Riede trägt ihn für uns vor, wobei er, wie es Graeser tut, die türkische und persische Bezeichnung des Fastenmonats nutzt: Ramasan.