Hitler-Anhänger demonstrieren in Charlottenburg
Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich
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Mochte der Hitler-Ludendorff-Putsch vom 9. November 1923 auch innerhalb weniger Stunden relativ kläglich in sich zusammengebrochen sein, so waren die zahlreichen Unterstützer dieses Unterfangens naturgemäß nicht über Nacht verschwunden oder gar bekehrt. Manche von ihnen trauten sich sogar schon sehr bald wieder mit lauten Parolen auf die Straße, und das nicht nur in der bajuwarischen „Hauptstadt der Bewegung“, sondern auch im preußischen Nordosten des Reiches wie dem gediegenen Charlottenburg. Ca. 1000 Personen zählte das Friedenauer Tageblatt vom 14. November bei einer Kundgebung auf dem Wilhelmplatz, dem heutigen Richard-Wagner-Platz, die sich anlässlich einer Ansprache des völkisch-antisemitischen Publizisten und Reichstagsabgeordneten Reinhold Wulle gebildet hatte und die aus ihrer Sympathie für die nationalsozialistischen Ziele keinen Hehl machte. 20 Milliarden Mark kostete eine Ausgabe des Friedenauer Tageblatts seinerzeit, heute kann man sie kostenlos in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin einsehen, was für uns Paula Rosa Leu getan hat.