Hindenburgs Trotz-Bart
Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich
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In der Nordamerikanischen Eishockey-Liga, der NHL, gibt es den mindestens seit den 1980er Jahren wirkmächtigen Aberglauben, dass die Spieler sich während der Playoffs nicht rasieren dürfen, um weiter zu gewinnen. Wer rasiert – verliert. Spätestens im Finale stehen sich nun regelmäßig zottelige und zugewachsene Hockey-Millionäre auf dem Eis gegenüber. Die Verbindung von männlicher Kraft und Haar- und Bartwuchs lässt sich freilich bereits in archaischen Geschichten fassen, man denke etwa an den biblischen Samson. Eine Spielart, in der der Bart aus Trotz so lange wuchern darf, bis man seinen Willen durchsetzt, beschreibt der Mitbegründer der Berliner Dada-Bewegung Raoul Hausmann in seiner köstlichen Satire, die am 14. März 1921 in der Freiheit abgedruckt wurde und aus Hausmanns erster, frisch erschienener Buchpublikation „Hurra! Hurra! Hurra! – Zwölf Satiren“ stammt. Hindenburg bekommt stellvertretend für alle Monarchie-Nostalgiker sein Fett weg. Dafür sorgt Frank Riede.