Georg Heym zum (einhundert)zehnten Todestag

Auf den Tag genau - Ein Podcast von Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

Etlichen Protagonisten der Anfang des 20. Jahrhunderts aufbrechenden Expressionisten-Generation war ein tragisch kurzes Leben und Wirken beschieden. Die Felder des Ersten Weltkriegs wurden nicht nur zum Grab für Abermillionen, sondern auch für einige der größten künstlerische Hoffnungen. Georg Heym schaffte es nicht einmal bis hierher, obwohl er wie kaum ein anderer diese nahenden Schrecken dichterisch vorausahnte. Am 16. Januar 1912 traf Heym sich mit seinem Freund Ernst Balcke, um auf der zugefrorenen Havel bei Gatow Schlittschuhlaufen zu gehen, und kam bei dem Versuch, seinen im Eis eingebrochenen Begleiter zu retten, selbst, gerade vierundzwanzigjährig, ums Leben. Zehn Jahre später ist die Welt längst eine ganz andere geworden. Dennoch nimmt sich das Berliner Tageblatt vom 17. Januar 1922 in Person von Heyms Kollegen und Herausgeber Kurt Pinthus die Zeit, an einen der bedeutendsten deutschen Lyriker anlässlich seines zehnten Todestages zu erinnern. Zu seinem einhundertzehnten tut dies für uns Frank Riede.